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30 Jahre Regionalverband Harz
Am 10. Juni 1992 war der Regionalverband Harz gegründet worden. Auf den Tag 30 Jahre später fand im Wyndham Garden Quedlinburg Stadtschloss Hotel ein feierlicher Jubiläumsempfang mit rund 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft statt. In den letzten Jahren ist viel passiert – Zeit für einen Rückblick.
Verleihung Naturparkpreis.jpg: Landrat Dr. Alexander Saipa gratuliert Charlotte Henrich, Manuela Simmer, Konstanze Richter und Hanna Walter (v. l.) stellvertretend für das Landesgymnasium für Musik Wernigerode zum Harzer Naturparkpreis 2022 (Foto: Hellwig/RVH).
„Als Festredner muss ich mich zum Glück nicht kurz fassen“, begann der Vorsitzende Landrat Dr. Alexander Saipa seine Rede. Zu viel gab es zu berichten aus den letzten 30 Jahren Regionalverband Harz. Dennoch gelang der Rückblick kurzweilig und kompakt. Als ein Kind der deutschen Einheit wurde der Regionalverband Harz von den damaligen Landkreisen Aschersleben, Goslar, Halberstadt, Hettstedt, Nordhausen, Osterode am Harz, Quedlinburg, Sangerhausen und Wernigerode gegründet, gemeinsam mit dem Verein Naturpark Harz und dem Kulturverband Harz/Harzer Landschaft e. V. Alle drei sind seit dem 9. Mai 1995 im Regionalverband Harz e. V. vereint. Heute sind die Landkreise Goslar, Göttingen, Harz, Mansfeld-Südharz und Nordhausen sowie die Welterbestadt Quedlinburg dessen ordentliche Mitglieder. Außerdem zählt der Regionalverband Harz 130 Fördermitglieder.
Der Regionalverband Harz ging auch durch schwierige Zeiten. Eine drohende Steuernachforderung hätte zwischendurch fast das Aus bedeutet. Nach verschiedenen Existenzsicherungsmaßnahmen ging es jedoch ab dem Jahr 2002 kontinuierlich bergauf. In jenem Jahr begann beispielsweise die Geoparkarbeit. Zwei Jahre später wurde die Geopark Harz ∙ Braunschweiger Land ∙ Ostfalen GbR gegründet, die bis heute den Geopark trägt. Einer ihrer beiden Gesellschafter ist der Regionalverband Harz. Im Jahr 2003 übernahm der Regionalverband Harz die Trägerschaft des Naturparks Harz/Sachsen-Anhalt, im Jahr 2005 die des Naturparks Harz in Niedersachsen, allerdings mit sehr unterschiedlichen Förderkulissen. Während das Land Sachsen-Anhalt die Naturparkarbeit von Anfang an regelmäßig förderte, stieg das Land Niedersachsen erst 2019 in die Naturparkförderung ein. Schon im Jahr 2005 schlossen das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Regionalverband eine Zielvereinbarung über die regionale Kulturförderung im Gebiet des Landkreises Goslar.
Mit seinen drei Hauptaufgabenbereichen Naturparkträgerschaft, Geoparkträgerschaft und regionale Kulturförderung (Landschaftsverband) ist der Regionalverband Harz stabil aufgestellt. Der Geopark Harz ∙ Braunschweiger Land ∙ Ostfalen wurde zum Beispiel 2015 mit dem Titel „UNESCO Global Geopark“ ausgezeichnet. Mehrfach ausgezeichnet ist auch der Naturpark Harz mit dem Prädikat „Qualitäts-Naturpark“. Die Nachfrage nach den Publikationen des Natur- und Geoparkträgers ist ungebrochen hoch. Die Faltblätter zu den Landmarken des UNESCO-Geoparks sind mittlerweile in einer Auflage von 3,9 Mio. Exemplaren erschienen. Der UNESCO-Geopark bleibt die entscheidende Klammer, die alle Mitglieder und Partner zusammenhält.
Diese enge Kooperation der Landkreise der Harzregion waren für Landrat Thomas Balcerowski (Landkreis Harz) als stellvertretender Vorsitzender Grund genug, in seiner Begrüßung verschmitzt die Gründung eines Bundeslandes „Harz“ anzuregen, zumindest aber die gute interkommunale Zusammenarbeit über drei Bundesländern hinweg beizubehalten. Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch würdigte die Gemeinsamkeiten der Welterbestadt und des Regionalverbandes Harz in Bezug auf die UNESCO-Anerkennung. Die war auch ein Grund, warum sich die Stadt, bisher als einzige in der Harzregion, für eine ordentliche Mitgliedschaft entschieden hat. Staatssekretär Frank Doods vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz regte in seinem Grußwort dazu an, immer wieder neu darüber nachzudenken und Wege zu finden, wie wir unsere Lebensgrundlagen sichern können und Nachhaltigkeit gelingen kann.
Anlässlich des Jubiläumsempfangs wurde der Kulturpreis Harz 2022 an den Förderverein zur Wahrung und Pflege der Schachtradition im Schachdorf Ströbeck e. V. verliehen. Der Harzer Naturparkreis 2022 ging an das Landesgymnasium für Musik Wernigerode. Zu den Preisverleihungen berichten wir in den nächsten Ausgaben der Zeitschrift DER HARZ noch ausführlich. Musikalisch umrahmt wurde der Jubiläumsempfang von Musikern des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode unter der Leitung von Krzysztof Baranowski. I.R.
Festgäste des Jubiläumsempfangs (Foto: Hellwig/RVH).