Have any questions?
+44 1234 567 890
"Am Grubig" gab es viele Gruben
Wanderziele bei Harzgerode stellt eine neue Informationstafel des Regionalverbandes Harz vor. Sie steht an der Ecke Schützenstraße/Am Grubig. Auch die Bergbaugeschichte der Stadt ist Thema.
„Es ist schön, dass die Informationen auf der Tafel gut verständlich sind. Das ist auch was für Laien, nicht nur für Fachleute“, freute sich Heinz Mente, Mitglied des Kultur- und Heimatbundes Harzgerode. Auf Hinweis der Stadt hat der Regionalverband Harz eine neue Tafel für einen ungenutzten Holzaufsteller anfertigen lassen. „Früher wurde hier das Loipennetz erklärt. Der Ort ist aber auch ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen, zum Beispiel zum Alexis-Erbstollenportal im Selketal“, freute sich Bürgermeister Marcus Weise.
Dass die Tafel aber nicht nur für Gäste der Region, sondern auch für Einheimische interessant ist, erklärte Isabel Reuter vom Regionalverband Harz: „Der Straßenname ‚Am Grubig‘ deutet darauf hin, dass hier viele Gruben waren. Direkt unter dem Standort befindet sich zum Beispiel die Grube ‚Hoffnung Gottes‘, in der im 18. und 19. Jahrhundert vor allem Bleiglanz abgebaut wurde.“ Aus Blei wurden Gebrauchsgegenstände wie Wasserrohre oder Bleche zur Verkleidung von Hausdächern hergestellt. „Mit der Tafel wollen wir zeigen, was der Bergbau mit den Menschen zu tun hat und wofür die Erze genutzt wurden oder auch heute noch eingesetzt werden“, so Reuter.
Auch andere Straßennamen in Harzgerode wie „Freiheit“ haben einen Bezug zur Bergbaugeschichte. Die Fürsten von Anhalt, die die Hoheit über den Bergbau in Harzgerode und Neudorf hatten, versuchten mehrmals mit dem Erlass von Bergfreiheiten Bergleute anzulocken. Bergfreiheiten sind besondere Rechte. So durften die Bergleute am Rand der Stadt siedeln, backen, brauen, Wein und Bier ausschenken.
Gefördert wurde die Tafel aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen der Naturparkförderung. I. R.