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Erneut Grüne Karte für den UNESCO-Geopark
Acht der 17 Nationalen Geoparke Deutschlands sind aktuell als UNESCO Global Geoparks anerkannt. Diese hohe Auszeichnung wird von der UNESCO auf Zeit verliehen und ist mit einer Vielzahl von Verpflichtungen verbunden: Schutz des geologischen Erbes, Bildung für nachhaltige Entwicklung, internationale Vernetzung … In der Regel aller vier Jahre wird überprüft, ob im Rahmen dieser Verpflichtungen abgesteckte Ziele erreicht wurden, der Geopark sich also weiterentwickelte und damit auch eine weitere Anerkennung als UNESCO Global Geopark verdient. Im Auftrag der UNESCO bereisen dazu Inspektoren vier Tage lang das Geoparkgebiet. Die Bereisung des Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen 2021 erfolgte durch Inspektorinnen aus Norwegen und Spanien. Der Inspektionsbericht war eine der Grundlagen einer erneuten „Grünen Karte“. Die Entsprechende Urkunde der UNESCO in Paris ist unlängst eingegangen. Die Vorsitzenden der Geopark-Lenkungsgruppe, Landrätin Christiana Steinbrügge (Wolfenbüttel) und Landrat Matthias Jendricke (Nordhausen) freuen sich über das gute Ergebnis. Sie sehen die „Grüne Karte“ als Bestätigung ihrer Arbeit im mit einer Gesamtfläche von knapp 10.000 km2 aktuell flächengrößten Geopark Europas. „Die Arbeitsteilung zwischen den beiden Trägervereinen funktioniert gut und wurde ausdrücklich von der UNESCO gelobt. Wir sind stolz, den UNESCO-Geopark bundesländerübergreifend in den letzten vier Jahren sehr gut vorangebracht zu haben“, so Jendricke.
Nach Überprüfung des Revalidierungsberichtes und der Auswertung der vom Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen selbst eingereichten Unterlagen hatte das zuständige Gremium der UNESCO einstimmig eine „Grüne Karte“ mit ergänzenden Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Geoparks beschlossen. Neben allgemeinen Empfehlungen, die sich an alle im Jahr 2021 überprüften UNESCO Global Geoparks richten, geht es in diesen Empfehlungen um Verbesserung der Sichtbarkeit und die korrekte Nutzung des UNESCO-Logos auf allen neuen Informationstafeln, Installationen und Publikationen. Am konkretesten ist die Empfehlung zur Fortführung und dem weiteren Ausbau des Systems von Geopark-Landmarken und Geopark-Stelen.
Der Rat, das UNESCO Global Geopark Council erkannte in seiner Begründung ausdrücklich auch das gewählte Modell der Geoparkträgerschaft an: eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) mit den beiden Gesellschaftern, dem Regionalverband Harz e. V. und dem Geopark-Trägerverein Braunschweiger Land-Ostfalen e. V. Beide haben sich die Zuständigkeit für Europas flächengrößten territorial geteilt. Zuständig im Nordteil (Niedersachsen und Sachsen-Anhalt) ist der Trägerverein mit Sitz in Königslutter, im Südteil (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) der Regionalverband mit Sitz in der Welterbestadt Quedlinburg. Beide haben einen gemeinsamen Geopark-Beirat. Ihre Zusammenarbeit koordiniert die Lenkungsgruppe, die heute im Kreishaus Wolfenbüttel tagt. Der Rat lobte diese innovative, gut funktionierende Konstellation und ermutigt den Geopark, seine diesbezüglichen Erfahrungen mit anderen UNESCO Global Geoparks zu teilen.
Weitere Hintergrundinformationen:
Alle vier Jahre – bzw. bei festgestellten Mängeln sogar nach zwei Jahren - müssen sich Globale Geoparks einer Überprüfung durch die UNESCO unterziehen. Bei der Revalidierung werden die Bereiche Management, Infrastruktur, Programm, Budget und Schutzkonzept, die Arbeit im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung der Empfehlungen der vergangenen Revalidierung auf Beständigkeit und Weiterentwicklung überprüft. Es war insgesamt bereits die fünfte internationale Revalidierung des Geoparks seit der Aufnahme ins Globale Geopark Netzwerk im Jahr 2005.
Im vergangenen Herbst besuchten die beiden Inspektorinnen Elena Mateo-Mederos aus dem spanischen UNESCO Global Geopark Lanzarote und Chinijo Islands sowie Kristin Rangnes, Leiterin des Gea Norvegica UNESCO Global Geoparks in Norwegen den Geopark und reisten vier Tage lang durch die gesamte Region. Dabei inspizierten sie neue Projekte, Geopunkte und Geopfade und bekamen Einblicke in die Geopark-Arbeit.
Der Geopark Harz ∙ Braunschweiger Land ∙ Ostfalen ist einer von weltweit aktuell insgesamt 177 UNESCO-Geoparks in 46 Ländern. Zuletzt wurde u.a. der deutsche Geopark Ries mit dem Meteoriten-Einschlagskrater rings um Nördlingen ins UNESCO-Geopark-Netzwerk aufgenommen. H. Z. & K. G.
Zu unserem Bild: Freuen sich über die „Grüne Karte“: Geschäftsstellenleiter Dr. Klaus George, Landrat Matthias Jendricke, Geschäftsstellenleiter Dr. Henning Zellmer und Landrätin Christiana Steinbrügge (v. l.) (Foto: Reuter/RVH)