Have any questions?
+44 1234 567 890
Kinder erleben eine experimentelle Entdeckungsreise durch das Erdreich
Woher kommt eigentlich der Boden? Wie alt ist der Boden, der uns umgibt? Mit solchen und vielen weiteren spannenden Fragen startete eine lehrreiche Projektwoche an der Adolf-Grimme-Gesamtschule (AGG), einer UNESCO-Projektschule in Goslar-Oker. Eine Woche lang war das Team des Naturparks Harz zu Gast, um gemeinsam mit den fünften Klassen die verborgenen Geheimnisse unter unseren Füßen zu entdecken – ganz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Im Mittelpunkt der Aktion stand der Waldboden: Seine Entstehung und Entwicklung seine Bewohner und seine Bedeutung für Natur und Mensch. Fachlich begleitet wurden die Projekttage von Daniel Redant und Christian Resow.
Auf Entdeckungstour mit Rucksack und Neugier
Den Auftakt bildete eine interaktive Einführung im Klassenzimmer. Mit einem gemeinsamen Zeitstrahl regte Redant die Kinder zum Mitdenken an. Als die Schüler erfuhren, dass sich der Boden, auf dem wir tagtäglich gehen, vor rund 10.000 Jahre begonnen, hat, sich zu bilden. Und der Prozess schreitet weiter voran. Da war das Staunen groß. Auf einem Tafelbild sammelten die Kinder ihre eigenen Assoziationen zum Thema – von Regenwürmern über Pilze bis hin zum Umweltschutz.
Danach ging es raus in die Natur. Ausgerüstet mit einem vollen Wasserkanister und zwei sogenannten BNE-Rucksäcken, die eigens für solche Bildungsaktionen vom HARZVERBAND zur Verfügung gestellt werden, machten sich die Kinder gemeinsam mit dem Naturpark-Team auf den Weg.
Kleine Flächen, große Erkenntnisse
In kleinen Gruppen untersuchten die Schülerinnen und Schüler jeweils ein eigenes Bodenfenster: Was wächst dort? Wie sieht die Oberfläche aus? Welche Tiere leben hier? Dabei lernten sie spielerisch, wie unterschiedlich selbst kleinste Bodenabschnitte sein können – je nach Feuchtigkeit, Pflanzenbewuchs oder Sonneneinstrahlung. Auch weitere Aspekte wie Hangneigung und Ausgangsmaterial spielen eine Rolle.
Mit Schaufeln und Neugier ausgestattet, ging es anschließend weiter: Die Kinder gruben bis zu 20 Zentimeter tiefe Löcher – so es der steinige Untergrund zuließ. Sie zeichneten ihre Beobachtungen und lernten, dass Böden aus verschiedenen Schichten bestehen – sogenannten Horizonten. „Auch wenn wir nicht tiefergraben konnten, war das eine wichtige Erkenntnis“, sagte Redant.
Sedimente, Versickerung und Verrottung
Eines der Highlights war das Sedimentationsexperiment: Die Kinder füllten Bodenproben in Einmachgläser, gaben Wasser hinzu, schüttelten – und beobachteten gespannt. Nach und nach setzten sich die verschiedenen Bestandteile schneller oder auch langsamer ab. Den Kindern wurde klar: Boden ist weit mehr als nur „Dreck“. Er lebt – und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein weiteres Experiment zeigte, wie durchlässig Böden sein können. Mit Versickerungsröhrchen testeten die Gruppen, wie schnell der Untergrund das Wasser im jeweiligen Bereich aufnimmt. Auch das Thema Zersetzung wurde praktisch behandelt: Frische Blätter und Äste wurden mit bereits teilweise oder stark verrottetem Totholz verglichen. Einblicke, die deutlich machten, wie Kreisläufe in der Natur funktionieren – und wie wichtig es ist, Böden zu schützen.
Spielerisches Lernen mit Bewegung und Begeisterung
Zum Abschluss wurde es für jede Klasse noch einmal mit einem bewegungsreichen Quiz actionreich. Auf dem Schulhof wurde es. Rücken an Rücken mussten die Kinder entscheiden, ob eine vorgelesene Aussage richtig oder falsch ist. Je nach Antwort galt es, den oder die andere zu fangen.
Fazit: Nachhaltige Bildung, die wirkt
Die Woche war nicht nur lehrreich, sondern auch ein Erlebnis, das bleibt. Die Schülerinnen und Schüler nahmen neben neuen Kenntnissen vor allem ein geschärftes Bewusstsein mit: für die Natur, für Nachhaltigkeit – und für die unsichtbaren Wunder direkt unter unseren Füßen.
Die BNE-Rucksäcke stehen übrigens auch anderen Schulen und Bildungseinrichtungen zur Verfügung – eine tolle Möglichkeit, um draußen zu lernen und nachhaltiges Denken zu fördern.