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Pflegemaßnahmen an Weiden bei Quedlinburg
An der Sülze und am Zapfenbach nordwestlich von Quedlinburg stehen mehrere Weiden. Deren regelmäßige Pflege konnte in den vergangenen Jahren nicht gewährleistet werden. Da Weiden sehr schnell wachsen, drohen einige von ihnen unter ihrer eigenen Last auseinanderzubrechen. Um dies zu verhindern, lässt der Regionalverband Harz im Oktober 2020 Pflegemaßnahmen an insgesamt 27 Weiden durchführen. Die Bäume sollen gestutzt bzw. auf ihre ursprünglichen Schnittstellen zurückgeschnitten werden.
In den Niederungsbereichen des nördlichen Harzvorlandes prägten Reihen von Kopfweiden entlang von Gewässern vielerorts das Bild der Kulturlandschaft. Als Träger des Natur- und Geoparks hatte der Regionalverband Harz im Jahr 2017 bereits ein ähnliches Projekt am Assebach in Klein Quenstedt bei Halberstadt durchgeführt. Die zurückgeschnittenen Weiden entwickeln sich prächtig und haben wieder kräftig ausgetrieben. Der regelmäßige Vorgang des Köpfens bzw. Rückschnittes bewirkt eine Verdickung der Weidenköpfe. An den Schnittstellen können Pilze eindringen und eine Vermorschung und Vermullung bewirken. Es entstehen Höhlen, die einer Vielzahl von Insekten, höhlenbrütenden Vögeln und Kleinsäugern wie Fledermäusen ein Rückzugs- und Reproduktionshabitat bieten. So zählen alte, dickstämmige Weiden heute zu den insektenreichsten Pflanzenarten in Mitteleuropa. Der Bestand der Kopfweiden ist jedoch stark gefährdet, da die wirtschaftliche Notwendigkeit für deren Pflanzung sowie deren Pflege nicht mehr gegeben ist.
Die aktuell geplante Pflegemaßnahme geht auf einen Vorschlag der Welterbestadt Quedlinburg zurück. Die Arbeiten werden von einer Spezialfirma ausgeführt und erfolgen in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde und der Welterbestadt Quedlinburg als Grundstückseigentümerin. Gefördert werden die Pflegemaßnahmen aus der Artensofortförderung des Landes Sachsen-Anhalt. M. M. & I. R.
Zu unseren Fotos: Kopfweide am Assebach in Klein Quenstedt im Jahr 2017 und im Jahr 2020 (Fotos: RVH)