Have any questions?
+44 1234 567 890
Positionspapier: Naturparke wollen „Niedersächsischen Weg“ mitgehen
Land sagt Fortsetzung der jährlichen Naturparkförderung zu
Niedersachsen/Naturpark Solling-Vogler. Mehr Biodiversität und Insektenschutz, mehr ökologische Beratung für die Landwirtschaft: Mit dem „Niedersächsischen Weg“ haben sich Landwirtschaft, Naturschutz und Politik im vergangenen Jahr auf ein Maßnahmenpaket für einen verbesserten Natur-, Arten- und Gewässerschutz geeinigt. Bei der Umsetzung wollen die 14 niedersächsischen Naturparke, darunter der Naturpark Harz, unterstützen. Das ist die Kernbotschaft eines Positionspapiers, das Vertreterinnen und Vertreter der Naturparke im Naturpark Solling-Vogler an den Lenkungskreis des „Niedersächsischen Wegs“ um Umweltminister Olaf Lies und Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast übergeben haben.
„Die niedersächsischen Naturparke setzen sich seit vielen Jahren auf knapp einem Viertel der Landesfläche für Artenvielfalt, Umweltbildung und ein konstruktives Miteinander von Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus ein“, berichtete Doreen Juffa, Sprecherin der niedersächsischen Naturparke. „Unsere Stärke ist, dass wir bereits über ein starkes Netzwerk und stabile Kooperationen verfügen. Das wollen wir für die Umsetzung des Niedersächsischen Wegs einbringen, da bedarf es keiner Doppelstrukturen.“
Das Positionspapier hebt einige der Arbeitspakete des „Niedersächsischen Wegs“ hervor, bei denen die Naturparke die größten Unterstützungsmöglichkeiten sehen: Für die Beratung der Landwirtschaft gebe es durch gemeinsame Projekte bereits zahlreiche Anknüpfungspunkte. Da Naturschutz und Landschaftspflege zu den vier Aktivitätsfeldern der Naturparke gehören, wollen sie auch bei der Schaffung eines Biotopverbunds auf 15 Prozent der Landesfläche mithelfen. Außerdem wollen die Naturparke das Aktionsprogramm Insektenvielfalt voranbringen. Mit großen Schutzgebietsflächen sowie Landwirtschaft, Schulen und Kitas als Partnern seien Strukturen vorhanden, um sowohl Lebensräume für Insekten, als auch Bewusstsein für das Thema Insektensterben zu schaffen.
Die niedersächsischen Naturparke erhalten vom Land eine Förderung von 100.000 Euro pro Jahr und Park – derzeit befristet bis Ende 2024. „Eine unverzichtbare Anerkennung und Unterstützung unserer Arbeit“, sagte Juffa im Rahmen des gemeinsamen Termins, „um die notwendigen Ressourcen zur erfolgreichen Umsetzung des Niedersächsischen Wegs sowie die großen, vor uns liegenden Herausforderungen, zu sichern, braucht es die Verstätigung der Landesförderung.“ Umweltminister Olaf Lies erklärte dazu: „Die Niedersächsischen Naturparke kennen wir als verlässliche Partner, die in ihren Gebieten in Kooperation mit vielen Beteiligten aus Landwirtschaft, Wirtschaft und Verwaltung Projekte und Maßnahmen begleiten. Es ist nur logisch, dass sie sich auch deutlich beim Niedersächsischen Weg engagieren. Ich freue mich, dass wir uns nun zu möglichen Schnittmengen austauschen können. Auch in Zukunft wollen wir diese wertvolle Arbeit unterstützen und die Förderung der Parke selbstverständlich weiterführen.“ Die Befristung bis 2024 solle aufgehoben werden. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hob die Rolle der Großschutzgebiete als Bindeglied zwischen Naturschützerinnen, Naturschützern und unterschiedlichen Landnutzern in Niedersachsen hervor: „Die Naturparke wissen, wie sich Flächen so nutzen lassen, dass die Interessen verschiedenster Gruppen berücksichtigt werden. Und sie haben früh erkannt, dass die Landwirtschaft und andere Landnutzer beim Naturschutz einen maßgeblichen Beitrag zur Lösung von Problemen leisten können.“ Wie genau die Naturparke den „Niedersächsischen Weg“ mit ihrer Expertise bereichern können, werde sich in den kommenden Monaten zeigen.
Insgesamt machen die niedersächsischen Naturparke rund 23 Prozent der Landesfläche aus. Ihre Träger sind in Niedersachsen sehr unterschiedlich organisiert und werden dabei überwiegend durch die kommunale Ebene unterstützt. Viele Naturparke sind als Qualitätsnaturparke des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) anerkannt. Die Lüneburger Heide ist der älteste, der Hümmling der jüngste, die Wildeshauser Geest der größte und das Bourtanger Moor-Bargerveen der kleinste Naturpark. Der Naturpark Münden liegt ganz im Süden und der Naturpark Elbhöhen-Wendland ganz im Osten des Landes. Das Steinhuder Meer und der Dümmer umgeben die größten Binnengewässer in Niedersachsen, im Naturpark Harz befindet sich der höchste Berg Niedersachsens. Die Südheide, der Elm-Lappwald, das Weserbergland, der Solling-Vogler und der Natur- und Geopark TERRA.vita komplettieren die vierzehn Naturparke in Niedersachsen.
Zu unserem Bild: Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast, Sprecherin der niedersächsischen Naturparke Doreen Juffa und Umweltminister Olaf Lies (v. l.) bei der Übergabe des Positionspapiers (Foto: Region Hannover)