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UNESCO-Geopark: Mehr als Steine!
Bedürfen scheinbare Selbstverständlichkeiten der Erwähnung? „Unbedingt!“ meint Dr. Klaus George, Leiter des Natur- und Geoparks im Harz, „denn es ist eben leider nicht selbstverständlich, dass Wirtschaftskreisläufe regional organisiert sind. Regionalisierung ist jedoch ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg, wollen wir gemeinsam der globalen Erwärmung wirksam etwas entgegensetzen.“ Und aus aktuellem Anlass fügt er hinzu: „Schmerzhaft erkennen wir gerade an den Zulieferproblemen anderer Branchen, wie wichtig regionale Lieferketten für die Versorgungssicherheit sein können.“
Von seinem Sitz in Quedlinburg aus hat der Regionalverband Harz Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung und zum Klimaschutz zu leisten. Der Auftrag dazu ergibt sich aus seiner Funktion als Träger des UNESCO Global Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen. UNESCO-Geoparks sollen gute Beispiele dafür liefern, wie die Ziele der Agenda 2030 erreicht werden können. Die Agenda 2030 wurde 2015 von der Weltgemeinschaft verabschiedet. Sie listet 17 Ziele einer nachhaltigen Entwicklung auf, die bis zum Jahr 2030 erreicht sein sollen. Alle Menschen, die innerhalb des Geoparks leben, können dazu ihren Beitrag leisten. Um zu zeigen, dass die Hürden für nachhaltiges Handeln nicht unüberwindbar hoch sind, hat sich der Geoparkträger zu einer simplen Aktion entschlossen. Der Regionalverband Harz hat Tüten bedrucken lassen, die gefüllt mit allerlei Backwaren ihren Weg in die Haushalte finden. Solche Tüten werden kostenlos fünf Handwerksbetrieben im Verbandsgebiet zur Verfügung gestellt. Ein solcher Handwerksbetrieb ist die Bäckerei Moock in Altenau. Sie betreibt Verkaufsstellen in Clausthal-Zellerfeld, Hahnenklee-Bockswiese und natürlich in Altenau. Der Weg aus der Backstube zum Kunden ist also niemals weit. Das sichert echte Frische und spart lange Transportwege. Auch das Getreide hat keinen weiten Weg hinter sich. Mehl und Schrot bezieht Bäckermeister Peter Moock von der Mühle Sack in Langelsheim. Die Mühle kauft das Getreide überwiegend direkt von Erzeugern aus einem Umkreis von 120 km, also überwiegend aus dem Gebiet des 9.646 km² großen UNESCO-Geoparks.
In den vom Regionalverband Harz kostenlos zur Verfügung gestellten Tüten, die mit den Worten „ofenfrisch“ und „köstlich“ in allen Sprachen der europäischen Geoparks bedruckt sind, kann Bäckermeister Peter Moock nun stolz seine Backwaren verkaufen. Sein Handwerksbetrieb und dessen Stammkundschaft geben ein Beispiel dafür, wie sich die Ziele der Agenda 2030 erreichen lassen. E. Cz. & K. G.
Zu unserem Bild: Die Bäcker Tobias und Peter Moock erhalten die Geopark-Bäckertüten von Dr. Klaus George (v. l.). (Foto: RVH)