Support

Lorem ipsum dolor sit amet:

24h / 365days

We offer support for our customers

Mon - Fri 8:00am - 5:00pm (GMT +1)

Get in touch

Cybersteel Inc.
376-293 City Road, Suite 600
San Francisco, CA 94102

Have any questions?
+44 1234 567 890

Drop us a line
info@yourdomain.com

About us

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit.

Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus. Donec quam felis, ultricies nec.

+49 3946 96 41 0

BADEBORN

Blick vom Ruhmberg über Badeborn zum Rambergmassiv des Harzes © Dr. Klaus George
Blick vom Ruhmberg über Badeborn zum Rambergmassiv des Harzes © Dr. Klaus George

Landwirtschaft, die Herstellung pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse auf einer zu diesem Zweck bewirtschafteten Fläche, hat das Leben der Menschen im nördlichen Harzvorland bestimmt, ehe uns schriftliche Überlieferungen davon Zeugnis geben. So auch in Badeborn, einem Ortsteil von Ballenstedt, der im Jahr 961 erstmals urkundliche Erwähnung fand. Ballenstedt ist seit 2003 Mitglied im Regionalverband Harz. Der Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt findet in der Gemarkung Badeborn auf der Trasse der alten B 6 seine nördliche Begrenzung.

Die natürlichen Voraussetzungen für eine das Überleben sichernde Landwirtschaft in der Harzregion entstanden während der letzten Vergletscherung Mitteleuropas. Vor 21.000 Jahren reichte das Eisschild bis in das Gebiet bei Berlin. Wegen der ganzjährig niedrigen Temperaturen war das südliche Vorland der Gletscher bis hin zur Elbe weitestgehend vegetationsfrei. Dort konnten die vom Inlandeis herabwehenden Winde Teilchen unverfestigten Sedimentgesteins aufnehmen, die feiner waren als Sand. Sie wurden bis in das nördliche Harzvorland verfrachtet. Das, was die Menschen hier heute schlichtweg als Lehm bezeichnen, sind feine Schluffteilchen: der eiszeitliche Löß. In diese Lößschicht gruben bereits die in der Mitte des 6. Jahrtausends v. Chr. eingewanderten modernen Menschen ihre Grubenhäuser und Vorratslöcher. Die durchwurzelten Bereiche der Lößschicht wurden zu fruchtbarem Ackerland.

Die um 500 v. Chr. in das nördliche Harzvorland vordringenden Germanen (Angeln und Warnen) verschmolzen mit der einheimischen bäuerlichen Bevölkerung. Erst im späten 2. und frühen 3. Jahrhundert bildeten sich die germanischen Stammesverbände der Thüringer, Sachsen und Franken heraus. Sie entstanden als politische Zusammenschlüsse für kriegerische Unternehmungen. Solche waren wohl ursprünglich induziert durch episodisches Anwachsen der Bevölkerung, dienten also dem Abbau einer Überbevölkerung. Überleben konnten langfristig nicht mehr Menschen, als ihre Landwirtschaft in der Lage war, sie ausreichend zu ernähren. Das nördliche Harzvorland ist dem Stammesgebiet der Sachsen zuzuordnen. Als nach dem Aussterben der Ottonen im Jahr 1024 das salische Kaiserhaus die Führung übernahm und versuchte, das Königsgut um den Harz herum auszuweiten, spitzte sich der Konflikt mit dem sächsischen Adel zu. Zwischenzeitlich hatte im Jahr 961 Badeborn als Bedeburn in einer Urkunde OTTOs I. seine erste urkundliche Erwähnung gefunden. 1115 kam es am Welfesholz östlich des Harzes zur Entscheidungsschlacht. An der Spitze des sächsischen Widerstands gegen die Ausweitung der Königsmacht siegte der sächsische Herzog LOTHAR VON SÜPPLINGENBURG (1075-1137), der spätere Kaiser LOTHAR III. Als dieser seinen Feldzug nach Italien unternahm, kämpfte an dessen Seite ALBRECHT VON BALLENSTEDT (1100-1170), bekannter als ALBRECHT DER BÄR. Als Dank erhob ihn der Kaiser zum Markgraf der Nordmark. ALBRECHT DER BÄR verstand es, die Interessen des Reiches mit seinem Streben nach Aufbau eines eigenen Herrschaftsbereiches in Einklang zu bringen. Sein Stammland, das spätere Fürstentum Anhalt, befand sich am Harz. Badeborn gehörte bis zum Ende von dessen Eigenstaatlichkeit dazu. Die Gemarkung Badeborns, soweit diese im Norden an die von Gatersleben bzw. im Westen an die der Gemeinde Selke-Aue und der Stadt Quedlinburg anschließt, markiert noch heute die Grenze des Herzogtums (bis 1918) bzw. des Freistaats Anhalt zu Preußen. Sie war auch die Grenze des Königreichs Westfalen.

Über Jahrhunderte hatte sich in Anhalt niemand für die tatsächliche Einwohnerzahl des Fürstentums interessiert. Gezählt wurden zunächst lediglich Steuerpflichtige und mit Diensten Belastete. 1730 nennt die Chronik für Badeborn 37 Anspänner und 120 Kossaten. Zu jener Zeit bewirtschafteten die zehn größten Bauern (Anspänner) Höfe mit einer dazugehörigen Fläche zwischen 20 und 24 ha. Weitere 84 Höfe verfügten über mindestens 5 ha. Mitte des 19. Jh. ist in der Badeborner Flur, wo damals der Flachsanbau sehr bedeutend war, die Separation durchgeführt worden. Es entstand das noch heute in seinen Grundzügen bestehende Wegenetz.

Im Jahr 1900 maß die Gemarkung Badeborn 1.382,32 ha, davon waren 1.274,71 ha Äcker oder Gärten, 19,12 ha wurden statistisch als "reiche Weiden" geführt, Haus- und Hofräume beanspruchten 22,29 ha, Unland, Wege u. a. weitere 57,7 ha. Badeborn zählte inzwischen 1.532 Einwohner. Bis auf einen katholischen Einwohner waren alle evangelisch. Es gab 376 männliche und 420 weibliche Ledige, 25 Witwer und 72 Witwen, und zwei Geschiedene. Der Rest war verheiratet. In 319 Gehöften hielt man insgesamt 190 Pferde, 541 Rinder, 425 Schafe, 476 Ziegen, 1.063 Schweine, 5.502 Hühner, 483 Gänse, 117 Enten, 37 Trut- und 6 Perlhühner. Außerdem wurden 96 Bienenstöcke gezählt. Während in den umliegenden Orten Hoym, Radisleben und Rieder schon seit dem 19. Jahrhundert Zuckerrüben angebaut wurden, erlangte in Badeborn allein die Produktion von Rübensamen Bedeutung. Erst als 1933 der Reichsnährstand einzelbetrieblich den Zuckerrübenanbau anordnete, entwickelte sich auch in Badeborn der Anbau dieser Fruchtart.

Gut fünf Jahrzehnte später, in den letzten Jahren der deutschen Teilung, wurden dann im Durchschnitt in der Gemarkung Badeborn Zuckerrüben und Futter-Zuckerrüben auf 12 % der Ackerfläche angebaut. Im Übrigen sah das Ackerflächenverhältnis wie folgt aus: Winterweizen 23 %, Wintergerste 10 %, Sommergerste 7 %, Hafer 1 %, Erbsen und Buschbohnen (Vermehrung) jeweils 10 %, Gurken (Vermehrung) 2 %, Klee und Kleegras 8 %, Luzerne 3 %, Ackergras und Gemenge 2 %, Mais 11 % und Kartoffeln 1 %. Der Anbau von Raps war aus phytosanitären Gründen verboten. Die Regelung erfolgte über den Staatsplan der DDR, der dem Zuckerrübenanbau in den Regionen mit rübenfähigen Böden absolute Priorität einräumte. Die große Vielfalt der angebauten Fruchtarten, verbunden mit einer vergleichsweise zu heute geringen Intensität der Produktion (fehlende Pflanzenschutzmittel, höhere Ernteverluste), war verbunden mit hohen Niederwildbeständen. Ausdruck der geringeren Intensität der Produktion waren die Erträge, die beispielsweise für die Jahre 1980-1984 im fünfjährigen Mittel bei 57 dt Winterweizen und 240 dt Zuckerrüben je Hektar lagen. Die unzureichende Versorgung mit Pflanzenschutzmitteln führte dazu, dass jedes Mitglied einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) jährlich 0,5 ha Rüben in Handarbeit zu hacken hatte.

Die LPG Pflanzenproduktion Rieder und die LPG Tierproduktion Badeborn waren für einen großen Teil der Badeborner nicht nur Arbeitgeber, sondern sie stellten eine Überlebens- und Erlebensgemeinschaft dar. Unter dem Motto "Keine Mark für den Palast der Republik" war die LPG Tierproduktion Badeborn bemüht, die Abgaben an den sozialistischen Staat - wie die Steuern auch genannt wurden - möglichst gering zu halten. Nach Kräften engagierten sie sich deshalb am Erhalt und an der Entwicklung der kommunalen Infrastruktur, investierten in den Wohnungs- und Straßenbau, die Modernisierung des Kulturhauses und den Bau einer Kinderkrippe. Welche Bedeutung die LPG hatten, mögen die folgenden Zahlen beispielhaft verdeutlichen: Von 1.441 Einwohnern Badeborns waren 877 berufstätig, darunter 472 mit einem Arbeitsplatz in Badeborn! 24 % der Einwohner Badeborns waren Mitte der 1980er Jahre jünger als 16 Jahre! Jedes Kind bekam einen Krippen- oder Kindergartenplatz. Eine Polytechnische Oberschule ermöglichte den Abschluss der 10. Klasse im Dorf. Besonders gefördert wurde der Pferdesport. Kinder begannen beim Voltigieren und konnten sich später im Dressur- oder Springreiten ausbilden lassen. Die LPG brachte sie zu Turnieren und veranstaltete jährlich Anfang Juli selbst ein großes Reit- und Fahrturnier. Ohne die staatlich verfügte konsequente Trennung der Pflanzen- und Tierproduktion und den überörtlichen Zusammenschluss hätte es sicher manches Problem weniger gegeben. An die Landeigentümer, die zwar im Grundbuch eingetragen bleiben, praktisch aber alle Rechte an ihrem Besitz verloren hatten, zahlte die LPG Pflanzenproduktion gerade 30 Mark/ha und Jahr. Es war den LPG sogar möglich, bauliche Anlagen zu errichten, ohne dafür die Zustimmung der Grundstückseigentümer einholen zu müssen. Die früher freien Bauern und ihre Familien waren insoweit faktisch enteignet. Zunehmend fiel es ihnen deshalb schwer, die zu ihren Höfen gehörenden Wirtschaftsgebäude zu erhalten. Darunter litt das Erscheinungsbild Badeborns und das der anderen Dörfer in Ostdeutschland. Das also war die Kehrseite der Landwirtschaft während der Zeit der DDR. Vergleichsweise zu den Städten war die Lebensqualität auf den Dörfern dennoch gut.

Mit dem Bedeutungsverlust der Landwirtschaft nach der Wiedervereinigung Deutschlands änderten sich in den ländlichen Regionen Ostdeutschlands die Lebensverhältnisse dramatisch. Die meisten Arbeitsplätze gingen verloren. Abgewanderte frühere Einwohner nahmen ihre Ansprüche aus dem Grundbesitz mit und versteuern das Einkommen aus Pachteinnahmen (Ertrag der fruchtbaren Böden) in anderen Bundesländern. Die Einwohnerzahl Badeborns ist auf das Niveau von 1818 zurückgefallen. Schon einige Jahre dreht sich in Badeborn längst nicht mehr alles um die Landwirtschaft! Und doch hat der Lebensmut die Bürgerinnen und Bürger Badeborns nicht verlassen. Viele engagieren sich in Vereinen.

von Dr. Klaus George

Quellen:

Bei dem hier veröffentlichten Beitrag handelt es sich um eine Kurzfassung einer umfänglichen Darstellung aus der Festschrift "1050 Jahre Badeborn". Dort sind die genutzten Quellen detailliert aufgelistet.


zurück zur Übersicht

Einstellungen gespeichert
Datenschutzeinstellungen

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes.

Dies sind Blindinhalte in jeglicher Hinsicht. Bitte ersetzen Sie diese Inhalte durch Ihre eigenen Inhalte. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo.

user_privacy_settings

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert die Privacy Level Einstellungen aus dem Cookie Consent Tool "Privacy Manager".

user_privacy_settings_expires

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert die Speicherdauer der Privacy Level Einstellungen aus dem Cookie Consent Tool "Privacy Manager".

ce_popup_isClosed

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert, dass das Popup (Inhaltselement - Popup) durch einen Klick des Benutzers geschlossen wurde.

onepage_animate

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert, dass der Scrollscript für die Onepage Navigation gestartet wurde.

onepage_position

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert die Offset-Position für die Onepage Navigation.

onepage_active

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert, dass die aktuelle Seite eine "Onepage" Seite ist.

view_isGrid

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert die gewählte Listen/Grid Ansicht in der Demo CarDealer / CustomCatalog List.

portfolio_MODULE_ID

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert den gewählten Filter des Portfoliofilters.

Eclipse.outdated-browser: "confirmed"

Domainname: Domain hier eintragen
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert den Zustand der Hinweisleiste "Outdated Browser".
You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close