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Stadt Herzberg am Harz
Seit 2019 ist auch Herzberg am Harz Fördermitglied des Regionalverbands Harz. Malerisch am südlichen Rand des Harzes gelegen, ist die frühere Residenzstadt welfischer Herzöge heute Heimat für circa 12.000 Menschen. Die Stadt im Landkreis Göttingen zählt fünf Ortsteile: Herzberg als Kernstadt, Scharzfeld, Pöhlde sowie die Luftkurorte Lonau und Sieber.
Ehemals Schauplatz welfischer Herrschaft, ist Herzberg insbesondere durch das beinahe 1.000 Jahre alte Welfenschloss geprägt. Es thront auf dem Hirschberg im Westen der Stadt. Nach einem Brand Anfang des 16. Jh. wurde es im neuzeitlichen Stil wiedererrichtet und gilt als größtes Fachwerkschloss Niedersachsens. Einst herzogliche Residenz, Witwenschloss und Liebessitz, beherbergt es heute das Amtsgericht. Der Schlossturm besitzt eine achteckige Haube sowie eine Stunden- und Minutenuhr mit farbig gefassten Zier-Schnitzereien der Spätrenaissance. Im Stammhausflügel beleuchtet heute ein Museum die Geschichte des Schlosses als Objekt sowie als Schauplatz welfischer Herrschaft und erzählt darüber hinaus die Herzberger Wirtschaftsgeschichte. Neben einer forstgeschichtlichen Ausstellung beeindrucken die Herrscher-Portraits früherer Landesherren im Rittersaal, der auch als Konzert- und Vortragsraum zur Verfügung steht. Schloss Herzberg ist eine von über 20 Landmarken des UNESCO Global Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen.
Aus einer Ansiedlung am Fuße des Schlossberges entstand der Flecken Herzberg. Durch Verordnung des Preußischen Staatsministeriums erhielt dieser am 25. Oktober 1929 Stadtrecht. Nachdem 1937 Lonauerhammerhütte eingemeindet wurde (heute nicht mehr existent), folgte 1972 der Anschluss der Nachbargemeinden Lonau, Pöhlde, Scharzfeld und Sieber. Um die Stadt herum sind noch einige mittelalterliche Wüstungen des 10. und 11. Jh. zu finden, darunter die ehemaligen Siedlungsdörfer Barkevelde, Kalkburg und Steynowe.
Herzberg wurde erstmals 1337 in einem Teilungsvertrag als landesherrliches Gut erwähnt: „Dat dorp tho Herttesberge". Der heutige Name der Stadt geht auf den mittelalterlichen Begriff Hirzberch oder Hirschberg zurück und leitet sich von dem Berg ab, auf dem das imposante Welfenschloss steht. Erstmals urkundlich erwähnt wurde dieses 1158, als es durch Schenkung in den Besitz der Welfen gelangt, wo es bis zum Ende des Königreichs Hannover 1866 verblieb. In den Straßen des Altstadtkerns finden sich noch heute stattliche Bürger- und ehemalige Hüttenherrenhäuser. Das älteste Fachwerkhaus wurde 1594 errichtet und befindet sich in der Junkernstraße. Dort wird auch die erste Ansiedlung Herzbergs vermutet. Das alte Rathaus steht am Marktplatz im Zentrum der Stadt. Das Gebäude wurde 1905 dazu umfunktioniert, nachdem es zuvor als Feuerwehr und Spritzenhaus diente. Ebenfalls dicht am Markt gelegen befindet sich der Juessee. Dieser bis zu 28 m tiefe und 7 ha große, natürliche Wasserkörper bildete sich vor 8 bis 14 Tausend Jahren in einem durch eine unterirdische Gipsauslaugung entstandenen Erdfall. Das Wasser aus dem Siebertal oberhalb des Orts versickert zum Teil in dieser Niederung und trägt zur Speisung der Rhumequelle unweit von Pöhlde bei. Durch seine idyllische Lage im Zentrum der Stadt ist der Juessee ein besonders beliebter Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste.
von Annelies Stolle
Quellen:
Köpp-Grünthal, C. & S. Liebig (2011): Eine Entdeckungsreise durch Südniedersachsen. Leben zwischen Solling, Harz und Weser. 1. Auflage, Edition Limosa GmbH.
Wagner, K. (2014): 77 Schönste Orte Harz. Ausflüge zu Burgen, Wäldern & Sehenswürdigkeiten. Mit Einkaufen & Unterkunft. 1. Auflage, Peter Meyer Verlag.
Goedeke, R. (2009): Großer Wander-Atlas Harz. Rum/Innsbruck, Kompass-Karten GmbH.