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Der Preisträger
Die Südharz-Gemeinde Sülzhayn im Landkreis Nordhausen gewinnt den ersten, im vergangenen Jahr vom Regionalverband Harz e. V. initiierten Naturpark-Wettbewerb 1999, der unter dem Motto "Naturparkgerechte Ortseingangsgestaltung" steht. Die offizielle Preisverleihung an die Gemeinde erfolgte im Rahmen des Walpurgisempfanges des Regionalverbandes Harz e. V. am 30.04.1999 in Sülzhayn.
Schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts stellt der Ort eine bedeutende Kur- und Heilstätte dar, was v. a. auf die günstige südexponierte und windgeschützte Lage zurückzuführen ist.
Mit der Trennung Deutschlands geriet Sülzhayn zunehmend in einen Dornröschenschlaf bzw. konnte dieser wundervolle Kurort nicht mehr ungehindert bereist werden. Die so stark eingeschränkte Entwicklung führte andererseits zu einem weitgehenden Erhalt der alten Ortsansicht, wozu auch der Eingangsbereich zählt, was zum Gewinn des ersten Naturpark-Preises führte. Neben der hervorragenden naturräumlichen Lage waren somit für die Entscheidung der Jury v. a. die Aktivitäten, die zum Erhalt alter Bausubstanz und Blickbeziehungen führen sowie Maßnahmen, die zur Integration neuerer Bauten beitragen, ausschlaggebend.
Dem Besucher öffnet sich am Ortseingang aus Richtung Ellrich, nach Passieren eines idyllischen, von Sträuchern und Bäumen bestockten Hohlweges, ein eindrucksvoller Blick auf die Ortschaft Sülzhayn. Dieser wird zunächst von der im Hintergrund gelegenen Harzkulisse mit den dichten Mischwaldbeständen bestimmt. An diese Erhebungen schmiegt sich, wie organisch gewachsen, Sülzhayn sanft an, wobei die Fachwerkhäuser und die den Ortskern prägende St. Katharinen Kirche besonders ins Auge fallen. Aber auch die neueren Häuser fügen sich mit der regionaltypischen Dachform und -farbe harmonisch in das Ensemble ein. Hierzu erhielten z. B. auch die farblos erscheinenden Wohnblöcke einen neuen leuchtenden Anstrich, der diese gleich freundlicher erscheinen läßt.
Besonders lobenswert ist der Erhalt der Gestaltungselemente aus vergangenen Zeiten am unmittelbaren Ortseingang. Hierbei handelt es sich in erster Linie um das schöne und noch immer gut erhaltene Straßenpflaster, das heutigen Ansprüchen und Belastungen vollends genügt. Der leicht geschwungene Verlauf, der sich so dem Relief angenehm anpasst, wird von älteren vitalen Obstbäumen gesäumt, die gerade im Frühjahr mit ihrer Blütenpracht das Landschafts- und Ortsbild bereichern. Dieser farbenfrohe Eindruck wird durch eine benachbarte Wiese im Eingangsbereich verstärkt. Die verschiedenen Gestaltungselemente und -strukturen erwecken einen harmonischen Eindruck und vermischen sich zu einer attraktiven Einheit.
An dieser Stelle müssen nochmals die Initiativen, wie der bewusste Erhalt (z. B. über die Bauleitplanung) der bereits genannten Wiese in ihrer ökologischen und ästhetischen Bedeutung sowie der Verzicht auf das Aufstellen von großen Werbetafeln und Hinweisschildern gewürdigt werden. Eine bereits seit Jahrzehnten bestehende Ortsansicht bleibt so den Einwohnern und Besuchern von Sülzhayn erhalten.
- Blankenburg: Der Eingangsbereich aus Richtung Heimburg stellt ein Beispiel einer äußert gelungenen Neugestaltung dar.
- Uehrde: Tritt man aus der unbebauten Landschaft über den Karstwanderweg in den Ort Uehrde ein, öffnet sich jedermann das Dorf, wie es auf dem Foto zu sehen ist.
- Langenstein: Mit Passieren des Ortseingangsschildes von Langenstein öffnet sich dem Besucher eine scheinbar seit Jahrhunderten erhaltene Ansicht auf einen Teil der Gemeinde und auf den Hintergrund bestimmenden Ausläufer des "Hoppelberges".
- St. Andreasberg: Die Ortseingangssituation im Bereich der Clausthaler Straé wurde im Jahr 1998 einer umfassenden Neugestaltung unterzogen.