Have any questions?
+44 1234 567 890
für den Nordic-Fitness-Park in Blankenburg
Thema: Natursportstätten in der Harzregion
Noch vor "Turnvater" FRIEDRICH LUDWIG JAHN war es ein Harzer, der das Turnen mitbegründete: JOHANN CHRISTOPH FRIEDRICH GUTSMUTHS. Wie später JAHN, studierte der am 9. August 1759 in Quedlinburg geborene GUTSMUTHS Theologie in Halle, wurde Lehrer für Turnen und Geographie im thüringischen Schnepfenthal und gab im Alter von 34 Jahren,1793 das erste systematische Lehrbuch der Turnkunst heraus. Weitere Bücher zu Sport, Pädagogik und Geographie folgten. Nach dem 1839 verstorbenen GUTSMUTHS wurden die höchste staatliche Auszeichnung der DDR für wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Sportwissenschaft und Sportmedizin benannt, ebenso wie der größte Landschaftslauf Mitteleuropas, der Rennsteiglauf in Thüringen.
Den 250. Geburtstag von JOHANN CHRISTOPH FRIEDRICH GUTSMUTHS im Jahr 2009 nahm der Regionalverband Harz e. V. zum Anlass, dessen Engagement für die Körperertüchtigung unter freiem Himmel aufzugreifen und den elften Naturparkwettbewerb zum Thema "Natursportstätten in der Harzregion" auszuschreiben. Der "SportHarz" hat mit seiner wunderschönen Natur- und Kulturlandschaft Sportbegeisterten viel zu bieten:
"klassisches" Wandern und "modernes" Walking, Skiwandern, Skispringen, Eisstockschießen und Schlittschuhlaufen, Klettern, Rafting, Schwimmen, Golfen, Segeln zu Wasser und in der Luft. Vielfältig wie die Sportarten sind die zum Wettbewerb eingereichten Beiträge, von denen in diesem Faltblatt sieben vorgestellt werden. Sie hatten sich für die Endrunde qualifiziert, in der die Jury den Preisträger auswählte: Sieger des Naturparkwettbewerbs 2009 des Regionalverbandes Harz ist der Verein "Gesund älter werden im Harz " mit dem Nordic-Fitness-Park Blankenburg.
Nordic-Fitness-Park Blankenburg
Vor etwa zehn Jahren begann die rasante Entwicklung der aus Finnland stammenden Trendsportart Nordic-Walking. Bestimmt sind sie schon aufgefallen: Menschen, die mit speziellen Stöcken ausgerüstet, mehr oder weniger flott durch die Landschaft laufen. Da diese Sportart ein leichter Einstieg in ein "bewegtes" Leben ist, hat sie wohl schon so manchen Sportmuffel hinter dem Ofen hervor - bzw. vom Fernseher weggelockt. Wie in ganz Deutschland, so gibt es auch im und um den Harz viele Anhänger dieser Trendsportart. Nicht nur Sportvereine haben das Thema aufgegriffen, sondern auch andere Organisationen und Kommunen tragen mit der Ausweisung von attraktiven Nordic-Walking-Routen zur Förderung dieses Sports bei. Zu diesen Organisationen gehört der Verein "Gesund älter werden im Harz e. V.", der den Nordic-Fitness-Park in Blankenburg eingerichtet hat. In zwei verschiedenen Gebieten sind je drei Nordic-Walking-Routen mit einer Gesamtstreckenlänge von 32,5 km ausgeschildert. Am Schlossberg laden die Routen "Rund um die Luisenburg", "Ziegenkopfroute" und "Mönchsteige" zum Walken ein. Nördlich der Stadt führen der "Regensteiner Raubgrafenweg", "Knappenpfad" und der "Rossweg" durch den Heers. Der sandige Untergrund des ausgedehnten Kiefernwaldgebietes ermöglicht die Ausübung des Sports selbst nach heftigen Regenfällen. Die Wege samt Ausschilderung werden vom Verein gemeinsam mit dem Harzklub-Zweigverein Blankenburg gepflegt. Die als Rundwege konzipierten Strecken sind jeweils miteinander verbunden. So können unterschiedliche Streckenlängen und Schwierigkeitsgrade miteinander kombiniert werden. Tafeln an den Startpunkten informieren über Routenverlauf, Schwierigkeitsgrad, Höhenprofil und Hinweise zur Technik des Sports. Der Verein bietet regelmäßige Kurse und Lauftreffs an, die von zertifizierten Trainern geleitet werden. C. L.
Weitere Wettbewerbsbeiträge:
Platzkegelbahn Siebigerode
Viele Sportarten werden mit dem "SportHarz" in Verbindung gebracht. Dass das Kegeln in freier Landschaft dazu gehört, muss jedoch zunächst ungläubiges Staunen hervorrufen. 1969 gründeten 14 Mitglieder den Kegelverein 1. PKV 1969 Siebigerode in der Stadt Mansfeld, der heute 37 Mitglieder zählt. Auch wenn der Verein noch jung ist - seine Sportart hat eine lange Tradition. Bereits im Mittelalter sollen Mönche kurze Holzsäulen, die sie als heidnische Götter und Dämonen betrachteten, aufgestellt und mit Steinen und Holzkugeln umgeworfen haben. "Platzen" nannte sich dieses Spiel, weil es auf jedem beliebigen Platz unter freiem Himmel durchgeführt werden konnte. Aus den Holzsäulen wurden Kegel, die die Bergleute aus dem Abfall des zum Abstützen im Bergbau verwendeten Stempelholzes herstellten. Im Mansfelder Land nahm diese Art des Kegelns einen großen Aufschwung, als aus Oberösterreich, Kärnten und Oberbayern Bergleute einwanderten, die das Spiel mitbrachten. Dies dürfte im ersten und zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts gewesen sein, als unter Graf Albrecht IV. von Mansfeld-Hinterort der mansfeldische Kupferschieferbergbau einen bedeutenden Aufschwung nahm. Platzbahnkegeln ist ein Männer- und Mannschaftssport: Die Holzkugel wiegt rund 6 Kilogramm und hat einen Durchmesser von etwa 24 cm. Sie darf nur geworfen, nicht gerollt werden um einen der neun Kegel zu treffen. Diese Kegel sind 50 bis 70 cm hoch und 10 cm dick. Noch etwa bis 1970 war das Platzkegeln fester Bestandteil auf Volksfesten in vielen Mansfelder Orten. Mannschaften aus einigen dieser Orte treten in der seit 1964 in den Sommermonaten durchgeführten Meisterschaft gegeneinander an. Zuschauer können dann von den Rängen der Platzbahn in Siebigerode verfolgen, wie die Spieler mit "Heber", "Schwinger" oder "Brecher" Kegel abräumen und für ihre Mannschaft Punkte erkämpfen. Dies in dem Bewusstsein, dass das Platzkegeln eine Besonderheit des Mansfelder Landes und seiner Geschichte verkörpert.
Informationen: www.1pkv1969siebigerode.de
Golfplatz "Rittergut Rothenburger Haus" bei Herzberg
Zu den jüngeren Sportarten, die im "SportHarz" ausgeübt werden können, gehört das Golfspielen. Eine der Anlagen, die im Harz zu einer Partie einladen, entstand seit 1994 in Folge der Grenzöffnung bei Brochthausen. Es ist die 18-Loch Golfanlage "Rittergut Rothenburger Haus" unweit der Stadt Herzberg. Golf ist in Deutschland kein Volkssport, eine gewisse Exklusivität nicht zu verkennen. Für eine Touristikregion wie den Harz gehört Golf zum nachgefragten Angebot. Golfplätze benötigen viel Fläche. An richtiger Stelle und unter Berücksichtigung vorhandener Werte von Natur und Landschaft angelegt können sie durchaus auch zu einer Bereicherung des Landschaftsbildes und zur Neuentstehung und Vernetzung von wertvollen Biotopen führen. So geschehen beim 80 ha großen Golfplatz "Rittergut Rothenberger Haus": auf intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen, umgeben von Mischwald, wurden 1994 neun Bahnen angelegt. 1997 kamen neun weitere dazu. Mit den Bahnen und einem 4-Loch Kurzplatz, der Übungs- und Abschlagsfläche ("Driving Range") und dem Clubhaus wurden heimische Gehölze gepflanzt, Biotope angelegt und vernetzt. Perfekt gepflegte "Fairways" und "Greens" grenzen an blühende Wildblumenwiesen. Viereinhalb Stunden sollten Spieler für eine Runde einplanen, eine Zeit, in der Sport, Freizeitgestaltung und Landschaftserleben eine Symbiose eingehen. Der Platz ist für jeden zugänglich, der Mitglied in einem Verein des Deutschen Golfverbandes ist. Driving Range und 4-Loch-Kurzplatz sind aber auch für jeden bespielbar, der noch kein Mitglied in einem Golfclub ist. Anders als bei der sportlichen Nutzung in "freier Landschaft" fallen hierfür Kosten an: Ein Golfplatz ist trotz aller landschaftlichen Reize eben auch ein Sportplatz, dessen Qualitätssicherung einen hohe Unterhaltungsaufwand erfordert.
Informationen: www.golf-ohne-grenzen.de
Segeln auf dem Vienenburger See
Als ausgewiesene Segelregion gilt der Harz mit seinen Vorländern wohl nicht. Trotzdem gibt es in der Region verschiedene Möglichkeiten, diesem Sport zu frönen. Eine davon ist der Vienenburger See. Der frühere Kiestagebau liegt zwischen Harz und Harly, einem etwa 5 km langen Muschelkalkhöhenzug im nördlichen Harzvorland. Anfang der 1970er Jahre wurde das Abbaugelände von der Stadt Vienenburg übernommen und zum Naherholungsgebiet gestaltet. Freibad, Ruder- und Tretbootverleih, Modellbootsteg sowie Segelsteg zählen zu den Angeboten. Die angelegten Wanderwege ermöglichen eine Verbindung zum nahe gelegenen Harly mit seinem Mischwald und dem Harlyturm auf dem 256.m über dem Meer gelegenen höchsten Punkt.. Von dem Segelsteg im Vienenburger See können die Segelboote zu ihren Fahrten auf dem 17,5 ha großen See starten. Westliche Winde sind vorherrschend. Der Segelsteg wird vom 1975 gegründeten Seglerverein Vienenburg e. V. betrieben und gepflegt. Im vierzehntägigen Turnus finden sonntags Regatten statt. Der Verein gilt als der aktivste Regattenverein der Harzregion. Vom sanft ansteigenden Ufer an der Südwestseite des Sees können die Segelboote wie von einer Tribüne aus beobachtet werden. Wer selber segeln möchte bzw. das Segeln erlernen möchte, ist im Verein herzlich willkommen. Der jährlich zu entrichtende Mitgliedsbeitrag ist sehr gering und für alle Segler erschwinglich. Der etwa 50 Mitglieder zählende Verein engagiert sich besonders in der Jugendarbeit. Durch die kostenlose Bereitstellung von Segelbooten ist es allen interessierten Kindern und Jugendlichen möglich, das Segeln zu erlernen. Das Segelrevier bietet beste Voraussetzungen dafür.
Informationen: www.seglerverein-vienenburg.de
Harzgebirgslauf der Stadt Wernigerode
Schon lange ist der Harz eine angesagte Wanderregion. Eine besondere Form der Wanderwegenutzung ist der Harzgebirgslauf, eine organisierte sportliche Großveranstaltung. Er wurde am 11. Oktober 2008 zum 31. Male von dem eigens dazu gegründeten Verein und der Stadt Wernigerode veranstaltet. Der Harz-Gebirgslauf ist nach dem Rennsteiglauf im Thüringer Wald die bedeutendste deutsche Laufveranstaltung in freier Natur. 1978 hatte der Berglauf mit 1.200 Teilnehmern Premiere. Der Brocken lag damals im Sperrgebiet, durfte also nicht überquert werden. Mit der Wiedervereinigung fand 1990 der erste Brocken-Marathon mit 386 Läufern statt. Zwei Jahre später wurde die Brockenüberquerung aus naturschutzrechtlichen Gründen untersagt. Seit 1993 besteht ein Kompromiss mit der Nationalparkverwaltung, wonach maximal 1.000 Läufer das Brockenplateau im Zuge des 42,195 km langen und 1.200 Höhenmeter messenden Marathons überqueren dürfen. Neben dem anspruchsvollen Brocken-Marathon werden ein 22 km-Lauf, ein 11 km-Lauf, ein 5 km-Lauf, ein 2 km-Brockenkinder-Lauf sowie zwei Wanderungen über 11 bzw. 25 km angeboten. Die etwa 4.000 Teilnehmer am Harz-Gebirgslauf kommen aus allen Bundesländern. Zunehmend sind auch Gäste aus den Benelux-Staaten und Skandinavien dabei. Eine seit 2005 bestehende dauerhafte Markierung ermöglicht es, auch außerhalb der Laufveranstaltung die attraktiven Strecken des Harz-Gebirgslaufes zu begehen, auf ihr zu trainieren oder sie als Wanderer, Läufer oder Radfahrer zu erleben.
Weiterführende Informationen: www.wernigerode.de | www.harz-gebirgslauf.de
Radwanderrouten in der Region Wernigerode
Im Frühjahr 2004 wurden in der Region Wernigerode fünf touristische und landschaftlich attraktive Radwanderrouten ausgeschildert. Urlauber und Einheimische können radelnd reizvolle Landschaften, typische Ortschaften und zahlreiche Sehenswürdigkeiten erkunden. Die Routen mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden verlaufen durch das nördliche Harzvorland, entlang des Harzrandes oder durch die nördlichen Teile des Mittelgebirges und sind untereinander vernetzt. Radfahrer haben die Wahl zwischen folgenden Touren: "Rund um Wernigerode", "Harz-Mix-Tour", "Harz-Wald-Tour", "Kleine Harzvorland-Tour" sowie "Große Harzvorland-Tour". Bei der Planung der Touren wurde darauf geachtet, die Radwege möglichst auf gut ausgebauten Feld- oder Waldwegen bzw. auf sicheren Radwegen entlang von Straßen verlaufen zu lassen. Die regelmäßige Kontrolle und Unterhaltung der Radwege ist über eine Vereinbarung zwischen allen beteiligten Verwaltungsgemeinschaften sichergestellt. Eine ansprechende, übersichtlich gestaltete, handliche Broschüre enthält alle wichtigen Informationen einschließlich einer Übersichtskarte zu den fünf Radwander- und den fünf Mountainbikerouten, die in enger Abstimmung mit dem Nationalpark Harz entwickelt wurden. Zu jeder Route gibt es außerdem eine Detailkarte sowie eine Tourbeschreibung mit den wichtigsten Informationen einschließlich Einkehrmöglichkeiten. Jeder Tour sind eine Farbe und eine Tournummer zugeordnet, die sich sowohl in den Karten und der Tourbeschreibung als auch in der Beschilderung wiederfinden.
Informationen: www.wernigerode.de
Nordic aktiv Zentrum Schierke
Hinter dem Prädikat "nordic aktiv" des Deutschen Skispotverbandes verbergen sich mehrere Sportarten. In Schierke sind das Skilanglauf, Nordic Walking, Wandern und Mountainbiking. Seit 2006 ist Schierke ein "nordic aktiv Zentrum" des DSV.. Das Prädikat erhalten Skilanglaufzentren, die zusätzlich ganzjährige Aktivitätsangebote entwickeln. Dabei sind hohe Qualitätsstandards einzuhalten. So muss das Streckennetz attraktiv und auf die jeweiligen sportlichen Anforderungen abgestimmt sein. Die Lage des "nordic aktiv Zentrums Schierke" im Naturpark und teilweise im Nationalpark Harz garantieren sportliche Herausforderungen in attraktiver Umgebung. Ein einheitliches Beschilderungssystem, das internationalen Qualitätsstandards folgt, sowie die Ausstattung mit Übungs- und Informationstafeln sind selbstverständlich. In der schneelosen Zeit werden die Loipentafeln durch die Tafeln "Natursport im Hochharz" ausgetauscht. Zertifizierte DSV Trainer stehen für die Betreuung von Sportlern zur Verfügung. Die Präsentation des "nordic aktiv Zentrums Schierke" im Internet ermöglicht auch das Herunterladen von Karten. Das Ende des Jahres 2008 eröffnete Loipenhaus am Großen Winterberg lädt alle Vorbeikommenden zum Besuch ein.. Eine weitere wichtige Voraussetzung für die Auszeichnung als "nordic aktiv Zentrum" war und ist die enge Zusammenarbeit von Sport und Tourismus. So sind die Gemeinde Schierke, der Kurbetrieb Schierke am Brocken, der Förderverein für Skisport und Naturschutz im Harz e. V., der Skiverband Sachsen-Anhalt, der Umweltbeirat des DSV sowie die Sporthochschule Köln als Kooperationspartner ständig an der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Zentrums beteiligt.
Informationen: www.schierke-am-brocken.de
Text: Christiane Linke & Günter Piegsa