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Naturparkpreis: Preisträger 2018 - Zentralfriedhof Aschersleben

Zentralfriedhof Aschersleben

Insgesamt zwölf Friedhöfe hat der Eigenbetrieb Bauwirtschaft in der Kernstadt Aschersleben und den umliegenden Dörfern in Obhut. Die Auszeichnung mit dem Harzer Naturparkpreis 2018 erhält er für den Zentralfriedhof Aschersleben. Wer sich dorthin begibt, wird von der Erhabenheit seiner Allee und der Vielfalt der angrenzenden Anlagen überrascht sein.

Der im Jahr 1866 auf einer Fläche von 16 ha angelegte Friedhof ist die größte zusammenhängende Grünfläche der Stadt. Nicht weniger als 8.000 Bäume und über drei Kilometer Hecke lassen das Gelände parkähnlich erscheinen. Freiflächen werden ökologisch aufgewertet. Ein nicht mehr für Bestattungen genutzter Bereich wurde zur Schmetterlingswiese umgestaltet. Ruhezonen laden zum Verweilen ein. Historische Grabanlagen, Ehrenfriedhöfe für die in den beiden Weltkriegen Gefallenen und für die Terroropfer aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs erfahren ebenso besondere Pflege wie die neu angelegten Bereiche. Zu Letzteren gehört auch der Oleariengarten, eine Gemeinschaftsanlage von Urnenwahlgräber. Zum Erinnerungsgarten vereint sind verschiedenartige Gräber. Urnengräber des Aschersleber Baumhoroskops gehören dazu. Nach dem Vorbild des keltischen Baumhoroskops ist jedes Urnenfeld einer anderen Baumart zugeordnet.

Zum Betriebskonzept des Zentralfriedhofs gehören Informationstafeln und das Angebot von Friedhofsführungen. Hingewiesen wird u. a. auf bedeutenden Persönlichkeiten, darunter den Papierfabrikanten und Ehrenbürger der Stadt Aschersleben Heinrich Christian Bestehorn (1831-1907).

Engagierte Bürger übernahmen Patenschaften und pflegen historische Grabanlagen. Außerdem besteht eine Kooperation mit dem Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler des Stephaneums nutzen den Friedhof im Geschichts-, Religions- und Ethikunterricht.
 

Weitere Wettbewerbsteilnehmer:

Friedhof Ellrich

Die ältesten Gräber auf dem landschaftsparkartigen Gelände des Friedhofs weisen auf Bestattungen während der Zeit des ausgehenden 19. Jh. Im unteren, ebenen Teil verbindet eine Allee alter Linden gegenüberliegende Tore des städtischen Friedhofs. Parallel zu ihr verläuft am Hang der vom bewegten Relief geprägten Anlage eine weitere Allee alter Bäume. Gleich einem großen H sind beide verbunden durch eine jüngere Allee. Sie führt aus dem Tal des Rosenbaches bergan zum oberen Teil der 4,5 ha großen Anlage, dabei den Blick lenkend hinauf in Richtung Trauerhalle. Das holzverkleidete Gebäude gilt als architektonisches Kleinod. Am 26. September 1909 war die Trauerhalle feierlich eingeweiht worden. Nah bei ihr befinden sich einige Gräber aus der Zeit beider Weltkriege, zu zwei Seiten eingefriedet von einem eisernen Zaun. Aber auch anderenorts auf dem Friedhof finden sich Gräber Gefallener. Einer der Grabsteine trägt unter einem schlichten Tatzenkreuz Namen, Dienstgrade und Sterbedaten von zwischen April und Dezember 1945 Verstorbenen, darunter einem unbekannten Soldaten. Die Schlichtheit des Steines und die Sterbedaten brechen mit dem Mythos vom millionenfachen Heldentod. Mitarbeiter der Stadt pflegen die Kriegsgräber und die wenigen historischen Grabstätten. Zu Letzteren zählen zwei im Tal gelegene Familiengrabstätten, die wegen ihrer Kunstgusseinfriedungen die Blicke auf sich lenken. Es sind die Grabstätten der Familien des Gipsfabrikanten Friedrich Euling (1840-1895) und des Stadtmusikdirektors Otto Reinhardt (1866-1904). Auch das Grab des ehemaligen Bürgermeisters und Müllermeisters Otto Nuthmann (1892-1968) wird von den Friedhofsmitarbeitern gepflegt. Er hatte Ellrich im April 1945 kampflos den Alliierten übergeben und so vor der Zerstörung bewahrt.
 

Friedhof Herzberg am Harz

Schon lange bevor der Regionalverband Harz den Harzer Naturparkpreis 2018 unter dem Motto „Friedhof als Lebensraum“ auslobte, hatte die evangelisch-lutherische Nicolai-Kirchengemeinde in ihrer Öffentlichkeitsarbeit diesen scheinbaren Widerspruch aufgegriffen. Friedhöfe sind eben nicht allein Stätten der Trauer und der Erinnerung, sondern auch der inneren Einkehr und der Erholung. Mit seinem artenreichen Bestand aus Bäumen und Sträuchern, staudengeschmückten Gräbern und ungedüngten Wiesen ist der um 1828 angelegte Friedhof längst auch Lebensraum vieler wildlebender Tiere und Pflanzen. Die bewusste Wahrnehmung dieser Lebensraumfunktion dokumentiert sich z. B. an den liebevollen Vogeltränken auf dem Sockel des Obelisken für Friedrich Ludwig August Lueder. Der seit 1770 Erste Beamte der Stadt Herzberg hatte sich sehr für die Belange der Armen eingesetzt, gründete 1817 beispielsweise eine Suppenküche. Um im 19. Jh. die Nicolaischule bauen zu können, musste der dortige Friedhof weichen. Der neu angelegte Friedhof lag damals am Rande der Stadt. Inzwischen ist östlich eine Einfamilienhaussiedlung entstanden. Nur nach Süden hin, wo in strenger Symetrie 1964 der „Neue Friedhof“ entstand, öffnet sich die mit 6,5 ha größte Grünfläche der Stadt zur Feldflur. Der „Alte Friedhof“ mit der 1954 erbauten Kapelle und dem eigens umfriedeten, eingeschlossenen katholischen Friedhof, ist durch Mauern in mehrere kleine Bereiche gegliedert. Alte Grabstätten, die oftmals Denkmalcharakter besitzen, werden von den Friedhofsmitarbeitern ebenso gepflegt wie Kriegsgräber. Wahlgräber, ob für Urnen oder Einzelbestattungen, werden frei vergeben. Ihre Ruhezeiten lassen sich, anders als die von Reihengräbern, verlängern. 1997 war der Friedhof von einem verheerenden Sturm heimgesucht wurden.
 

Friedhof Clausthal

Er war in den Jahren 1739/40 am damaligen Stadtrand angelegt worden. Erste Bestattungen erfolgten 1767. Die 1891 eingeweihte Kapelle gehört zu den schönsten des Oberharzes. Heute hat der Friedhof, der auf einem leicht abschüssigen Gelände liegt, eine Größe von 4,5 ha. Angrenzend befinden sich Gebäude der Universität; Studenten gehen auf ihrem Weg zur Stadt gern über den Friedhof.

Gräber von Bergleuten und bedeutender Bergbeamter sind Zeugnisse eines lebendigen Geschichtsbewusstseins der evangelisch-lutherischen Marktkirchengemeinde, die den Friedhof betreibt. Erinnert wird an den Ehrenbürger der Bergstädte Clausthal und Sankt Andreasberg, den Königlichen Berghauptmann Adolf Achenbach (1825-1903). Er war 22 Jahre lang Direktor des Oberbergamtes und gründete 1892 das Oberharzer Bergwerksmuseum. Erinnert wird auch an den Geheimen Bergrat Prof. Dr. Gustav Köhler (1839-1923). Der Sohn einer alten Harzer Bergmannsfamilie war von 1887 bis 1909 Direktor der Königlich Preußischen Bergakademie in Clausthal.

Eher unauffällig die Grabstätte der Familie Dennert. Der Name ist in Erinnerung geblieben, weil sich Oberbergrat Herbert Dennert (1902-1994) schon ab 1949 für die Vermittlung der Bergbaugeschichte im Oberharz engagierte. Die von ihm zu diesem Zweck entwickelten tannenförmigen Informationstafeln haben inzwischen im gesamten Harz Verbreitung gefunden. Seit den 1980er Jahren werden sie als Dennert-Tannen bezeichnet.

Bedingt durch den Rückgang von Erdbestattungen und Aufgabe von Grabstellen, wurde der Friedhof in den letzten Jahren grundlegend umgestaltet. Blumenwiesen wurden angelegt. Allerorten befinden sich bunte Nistkästen. Ein kleiner Teich zieht Amphibien und Libellen an. Nahezu paradiesische Zustände für allerlei Tierarten. Die Vögel danken es mit ihrem Gesang.
 

Servatii-Friedhof Quedlinburg

Er ist in das Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen und liegt bis heute am Stadtrand. Gemeinsam mit dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite gelegenen, wesentlich älteren Wiperti-Friedhof befindet er sich in Obhut des evangelischen Kirchspiels. Noch in einem Stadtplan von 1782 ist anstelle des Servatii-Friedhofs nur Brachland eingezeichnet.

Die Wipertistraße durchbricht die Sandsteinrippe des terrassierten Kapellenfelsens. In den Felsen getriebene Familiengrüfte in teilweise neogotischem Stil sind mit prächtigen Türen und Gittern ausgestattet. Den Sternen am nächsten, werden oben auf dem Kapellenberg seit 2009 auch Kinder begraben, die den Himmel erreichten, ehe sie das Licht der Welt erblicken durften: Sternenkinder.

Nach dem Entwurf des Bauhausarchitekten Herbert Pulst wurde in den Jahren 1934/35 die Friedhofskapelle errichtet. Sie besticht durch ihre Buntglasfenster. In beeindruckender Schönheit zeigen die Glasmedaillons christliche Symbole, die sich an vielen Grabdenkmalen sowohl auf dem Servatii- als auch auf dem Wiperti-Friedhof wiederholen. Zu sehen sind: Adler, Alpha und Omega, Anker, Fackel, Gottesauge, Handschlag, Hirsch, Kelch, Kreuzmedaillon mit Christusmonogramm, Lamm Gottes, Sanduhr-Stundenglas, Säule, Schmetterling, Taube und Urne.

Der Schmetterling beispielsweise ist ein Symbol der Auferstehung, die Verwandlung von der reglosen Puppe zum flatternden Schmetterling ein Gleichnis seelischer Wandlung. Eine Verbindung von mehreren Symbolen ist an der Familiengrabstelle des Pflanzenzüchters Samuel Lorenz Ziemann (1772-1845) auf dem Wiperti-Friedhof zu sehen: Eine abgebrochene Säule symbolisiert den viel zu frühen Tod seines Sohnes Adolph Lorenz Ziemann (1807-1842), Oberlehrer am Quedlinburger Gymnasium.
 

Friedhof Sankt Andreasberg

Markant ist die Friedhofskapelle in deren Nähe zwei gusseiserne Grabplatten die Erinnerung an den Oberharzer Bergbau wachhalten. Einheitlich zeigen sie in allen vier Ecken das bereits beschriebene Symbol des Schmetterlings, dazu oben eine Grubenlampe, den Frosch, sowie unten Schlägel und Eisen als Symbol des Bergbaus. Unter einer der Platten ruht Moritz von Mandesloh (1825-1840), der durch einen Sturz in den Schacht vom Samson einen frühen Bergmannstod starb. An der Seite des geliebten Jugendfreundes ruht unter der zweiten Platte Joachim Heinrich Richard von Dürfeldt (1827-1872).

Seit sich 2007 der Verein zur Förderung des Friedhofs St. Andreasberg gründete, wurden Kapelle, Funktionsgebäude, Zäune und Grünflächen wieder in einen ordentlichen Zustand gebracht. Die finanziellen Mittel der Kirchgemeinde allein, reichten leider nicht, den Bestand zu sichern.
 

Städtischer Friedhof Goslar

Platzmangel auf den Kirchhöfen führte 1826 zur Anlage des ersten kommunalen Friedhofes außerhalb der Goslarer Stadtmauern. Zu dessen Erweiterung und grundlegenden Umgestaltung legte der Berliner Landschaftsarchitekt Paul Freye 1913 einen gartenarchitektonischen Entwurf vor. Die Umsetzung seines Konzepts beeinträchtigten der folgende Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise und die NS-Zeit. Heute wirkt der Friedhof parkähnlich. Historische Grabanlagen und Mausoleen dokumentieren die gesellschaftliche Stellung der Verstorbenen. Die umstrittene Grabstätte des NS-Reichsbauernführers Walther Darré (1895-1953) sowie das bedrückende Nebeneinander von Kriegsgräbern und Grabfeldern der Opfer von Zwangsarbeit und Gefangenschaft machen den Friedhof zu einem Ort der Erinnerung und Mahnung.

Eine Besonderheit ist die Skulptur „Gedankenkopf“ des Künstlers Rainer Kriester (1935-2002).
 

Waldfriedhof Blankenburg

Im Jahr 1882 begann die Umgestaltung des großzügigen Areals zu einem Waldfriedhof. Die parkähnliche Gestaltung folgt bis heute dem Ideal der Romantik, ein idealisiertes Bild der Natur zu schaffen. Die leichte Hanglage erwies sich dafür als ausgesprochen vorteilhaft. Einerseits scheint der Übergang in den naturnahen Laubwald des Heidelebergs fließend, anderseits werden Ausblicke in die weite Landschaft des Harzvorlandes ermöglicht. Mit dem Erstarken des Bürgertums war die zweite Hälfte des 19. Jh. zudem eine Zeit, in der Friedhöfe zu Orten einer Manifestation des sozialen Ranges wurden. Zum Glück sind entsprechende Grabstätten erhalten geblieben, und so gleicht der Waldfriedhof einem Who’s Who der Blankenburger Gesellschaft. Die Marthakapelle ließ der 1878 nach Blankenburg gezogene Louis Mewes in Erinnerung an seine früh verstorbene Tochter Martha erbauen.
 

Friedhof Thale

Gefragt nach dem Alleinstellungsmerkmal dieses Friedhofs, sollte die Antwort gut überlegt sein! Sind es die zahlreichen, hoch in den Bäumen hängenden Eulennistkästen, die wegen der großen Schutzplatten zur Abwehr von Baummarder und Waschbär überdimensioniert wirken? Oder sind es an Installationen moderner Kunst bzw. an mit bunten Plastikostereiern geschmückte Sträucher erinnernde Ständer für Gießkannen? Derer gibt es so viele, dass sie Trauernden an grauen Wintertagen die Seele erhellen können. Offenbar gehört zu jedem Grab eine mit einem Fahrradschloss oder ähnlicher Sicherungseinrichtung vor unbefugter Benutzung geschützte Gießkanne, vornehmlich aus Plaste. Es dominiert naturnahes Grün. Gelbe oder die noch selteneren andersfarbigen Gießkannen imitieren die Blütenpracht sonniger Sommertage. Gegen Pfand in barere Münze ausleihbar sind nur graue Wasserspender.
 

Wiperti-Friedhof Quedlinburg

Hier finden wir das bereits beschriebene Grab des 1842 verstorbenen Adolph Ziemann, dem Herausgeber des „Mitteldeutschen Wörterbuches zum Handgebrauch“. Die Inschrift des Grabmahls bedürfte zwar einer Restaurierung, doch ist der Blick vorbei an der abgebrochenen Säule auf Wipertikirche und Türme der Stiftskirche eindrucksvoll.

Der Wiperti-Friedhof zählt zu den ältesten und bedeutendsten Friedhöfen Deutschlands. Gemeinsam mit der romanischen Wipertikirche und der Altstadt von Quedlinburg ist er seit 1994 Teil des Weltkulturerbes. Steinkissen- und Kopfnischengräber bezeugen die Nutzung als Begräbnisstätte bereits im Mittelalter. In den Sandsteinschichten, des den Friedhof begrenzenden Kapellenberges sind in zwei übereinaderliegenden Terrassen 67 Grüfte für Erbbegräbnisse eingebracht.  Viele sind seit der Barockzeit von wohlhabenden Quedlinburger Bürgern belegt.
 

Friedhofspark St. Aegidii Quedlinburg

Ein Kleinod in der Altstadt von Quedlinburg ist der Friedhofspark an St. Aegidii. Das sich nördlich an die spätgotische Kirche anschließende, idyllische Areal mit seinem alten Baumbestand birgt einzigartige Relikte vergangener Begräbniskultur: Aus der Mägdesprunger Hütte stammt die etwa zwei Meter hohe Schmuck-Graburne aus dem 19. Jh. Gussgrabkreuze sind auf historischen Familiengrabstätten aufgestellt. Säulenförmige Sandsteinpfeiler und ebenerdige Sandstein-Sargdeckel dokumentieren die Steinmetzkunst vergangener Jahrhunderte. An der Nordseite der Kirche befindet sich mit dem Ziegerschen Grabmausoleum ein spätbarockes Bauwerk. Ein Förderkreis hat sich der Pflege und des Erhalts von Kirche und Friedhofspark verschrieben (Kontakt: www.aegidii-qlb.de). Für den Mitte des 19. Jh. geschlossenen Friedhof entstand außerhalb der Altstadt der neue Ägidiifriedhof.
 

Friedhof Hedersleben

Wo könnte das bewusste Erleben des Friedhofs als Lebensraum stärker sein, als in den von Äckern umgebenen Dörfern im Harzvorland? Der Schatten alter Linden, das vielstimmige Vogelgezwitscher und ein krähender Hahn auf dem Hof gleich nebenan. Zur anderen Seite ist die Friedhofsmauer niedrig genug, dass sie den Blick freigibt bis dorthin, wo Felder den Himmel berühren.

Der Friedhof in Hedersleben birgt viele Kontraste: monumentale Familiengrabstätten und nicht weit entfernt sich aneinanderschmiegende Grabsteine eingeebneter Gräber; floristische Kunstwerke in Gefangenschaft geometrischer Grabumfassungen neben freiheitsliebenden Winterlingen, die auf die Wiesen ausschwärmen; fremdländische Gehölze mit stolzer Beschriftung im Schatten heimischer Linden, eine zweistöckig wirkende Trauerhalle von 1990 und ihre Vorgängerin, die bescheiden zu einer Familiengrabstätte wurde.
 

Lebensräume im Wandel

Bis ins 18. Jh. war das Grab auf einem Kirchhof üblich. Mit stark anwachsender Bevölkerung entstanden im 19. Jh. Friedhöfe am Stadt- bzw. Dorfrand. Dort, wo sie bis heute nicht von der Bebauung eingeholt wurden, reicht der Blick in eine ausgeräumte Agrarlandschaft, die nicht einmal mehr Rebhühnern das Überleben erlaubt. Friedhöfe muten da an wie kleine Oasen. Wenigstens hier hinterlassen Hasen noch ihre markanten Spuren im Schnee. Vielleicht sogar häufiger als früher. Immer größer werden sonnenbeschienene Rasenflächen. Erdbestattungen kommen aus der Mode, wohl auch weil sie vergleichsweise teuer und für die Hinterbliebenen pflegeaufwändig sind. Alte Laubbäume verschwinden, z. T. unter dem Vorwand der Verkehrssicherungspflicht. Wenn überhaupt, werden sie allzu oft von Baumarten ersetzt, die im Herbst keine Blätter fallen lassen. Wo wollen wir hin?
 

Jüdische Friedhöfe

Die Übersetzung des hebräischen Begriffes für Friedhof bedeutet „Haus der Ewigkeit“. Hier ist die Totenruhe dauerhaft und es gibt keine begrenzten Ruhezeiten. Im Judentum sind Erdbestattungen üblich. An den Gräbern von deutschstämmigen und osteuropäischen Juden stehen aufrechte Grabsteine. Bis zur Mitte des 18. Jh. waren sie gleichförmig. Ihre Gleichförmigkeit war Symbol dafür, dass im Tode alle Menschen gleich sind.  Ab Ende des 18. Jh. errichteten die Juden dann auch prunkvolle Grabstätten. Statt Blumen legen Grabbesucher kleine Steine auf das Grab bzw. den Grabstein.

Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gilt es zu beachten, dass für Männer und Kinder Kopfbedeckungen vorgeschrieben sind. Samstags und an hohen jüdischen Feiertagen sollten dort keine Besuche erfolgen. Nach dem Verlassen eines jüdischen Friedhofs ist es Brauch, sich die Hände zu waschen.
 

Seesen

Im Jahr 1805 kaufte der Landrabbiner und Herzogliche Hofagent Israel Jacobson das Areal am Rande von Seesen für die Anlage eines jüdischen Friedhofs. 1836 fand dort die erste Bestattung statt. Die letzte Bestattung datiert in das Jahr 1963. Die Anlage der Gräber und ihre Gestaltung spiegeln deutlich die Entwicklung des Judentums im 19. Jh. wieder: zwischen Festhalten am Althergebrachten und assimilatorischer Anpassung. Gräber bedeutender Personen sind erhalten, so das von Benedict Schott, dem ersten Direktor der Jacobson-Schule, oder das des Schuldirektors und Predigers Immanuel Wohlwill, einem Freund des Dichters Heinrich Heine. Auf verschiedenen Grabsteinen wird auch jener gedacht, die in nationalsozialistischen Vernichtungslagern ihr Leben ließen, so an die 1872 in Seesen geborene als Ida Bremer (geb. Bloch), gestorben am 20. April 1944 in Theresienstadt.
 

Goslar

Einen anderen Platz sollte es offensichtlich für den jüdischen Friedhof nicht geben: Auf engstem Raum liegt er zwischen Stadtmauer und Wall. In dieser Platzierung sieht Goslars Oberbürgermeister a. D., Dr. Ottmar Hesse, die Ausgrenzung der Juden aus der Gesellschaft dokumentiert.

Eine um 1725 erstellte Chronik weist mit dem Vermerk: „Die Judenschaft erlangt zur Sicherung ihrer Toten vor den Hunden, welche etlich aufgekratzet, einen neuen Begräbnis im Schaper-Walle“ auf das Jahr 1608. Dieser Begräbnisplatz ist die Kernzelle des bis heute erhaltenen Friedhofs an der Glockengießerstraße unweit des so genannten Wasserlochs. Erstmals 1718 wurde eine Vergrößerung erlaubt, für die die jüdische Gemeinde jährlich 6 Taler an die Stadt zu zahlen hatte. Letztmalig erweitert wurde der Friedhof 1905. Damit hatte er seine heutige Fläche von 1.632 m² erreicht.
 

Eisleben

In der Lutherstadt gibt es sogar zwei jüdische Friedhöfe. Der Alte Friedhof war im Jahr 1809 angelegt worden und befand sich außerhalb der Stadt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er als Schulgarten zweckentfremdet. Der Landesverband jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt ließ den Friedhof 2008 neu gestalten.

Die Anlage des neuen jüdischen Friedhofes erfolgte 1877 zusammen mit dem angrenzenden städtischen Friedhof. Heute befinden sich hier etwa 60 Gräber der jüdischen Gemeinde. Von einer Schändung auch dieses Friedhofs während der Zeit des Nationalsozialismus ist nichts bekannt. Jedoch wurde wohl Anfang der 1940er Jahre ein Großteil der Gräber im mittleren Teil beseitigt, um Platz für die Bestattung von 40 polnischen Zwangsarbeitern zu gewinnen. Im Jahr 2001 dokumentierten Schülerinnen und Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums die verbliebenen Grabsteine.

Text: Christiane Linke & Dr. Klaus George

Faltblatt Naturpark-Wettbewerb 2018 zum downloaden:


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