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Geopark
Soviel vorweg: Geoparks sind weder eigenständige Schutzgebiete noch Geologie-Parks! Ursprünglich waren sie gedacht als Netzwerke einer Vielzahl Geotope. Inzwischen sind Geoparks klar abgegrenzte Gebiete, wobei die Außengrenzen immer auch administrative Grenzen (z. B. Gemeinde- oder Landkreisgrenzen) sind. Jeder Geopark hat einen Träger. Das sind in Deutschland in der Regel gemeinnützige Vereine. Der UNESCO Global Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen wird jedoch von einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts getragen: der Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen GbR. Der Regionalverband Harz und der Geopark-Trägerverein Braunschweiger Land-Ostfalen sind die beiden alleinigen Gesellschafter dieser GbR. Für die Harzregion, den südlichen Teil des Geoparks in den Ländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, ist der Regionalverband Harz verantwortlich.
In einem Geopark werden Geotope gleichsam zu Fenstern in die Erdgeschichte. Geotope sind Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile. Dabei sind Geotope, die sich durch ihre besondere erdgeschichtliche Bedeutung, Seltenheit, Eigenart oder Schönheit auszeichnen, besonders schutzwürdig. Daher ist das Graben sowie das Sammeln von geologischem Material nicht gestattet.
Träger der Geoparks einen folgende Zielsetzungen:
- Schutz des geologischen Erbes,
- Förderung der Regionalentwicklung unter Einbeziehung der Bevölkerung und
- Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Die Träger können die Zertifizierung ihres Geoparks beantragen. Dazu arbeiten sie in nationalen oder internationalen Geopark-Netzwerken zusammen.
In einem Geopark sind Geotope zugleich Sehenswürdigkeiten. Solche POIs (points of interest) werden im Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen schlicht „Geopunkte“ genannt. Um im zweitgrößten Geopark der Welt mit seiner außergewöhnlich hohen Zahl von Geopunkten nicht die Übersicht zu verlieren, werden hier Geopunkte in klar abgegrenzten Teilgebieten fortlaufend nummeriert. Die Teilgebiete tragen den Namen eines weithin sichtbaren oder besonders bekannten Punkts (Landmarke) und sind selbst fortlaufend nummeriert. Es entsteht so ein binäres Punktesystem, dass die Orientierung erleichtert. Die namensgebenden Landmarken sind immer Geopunkt 1 des nach ihnen benannten Teilgebiets des Geoparks.
Geopark - Geschichte
Im Frühjahr 2002 beschlossen die Vereine Regionalverband Harz e. V. (RVH) und Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen e. V. (FEMO) den gemeinsamen Aufbau eines Geoparks. Nachdem der RVH wesentliche Aufbauleistungen im Teilgebiet Harz erbracht hatte und FEMO die übrigen Teilgebiete entwickelte, gründeten beide Partner im Jahr 2004 die Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen GbR. Diese ist Träger des gemeinsamen Geoparks und Mitglied im European Geoparks Network (EGN). Eine am 11. Februar 2005 von der zuständigen Division der UNESCO in Paris ausgestellte Urkunde bestätigt die Mitgliedschaft des Geoparks Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen im Global Geoparks Network. Diese hohe Anerkennung ist zeitlich befristet und wird alle vier Jahre durch eine internationale Inspektion überprüft.
Von Anfang an hatten sich beide Trägervereine auf regionale Zuständigkeiten verständigt: Den Harz und die unmittelbar angrenzenden Vorländer betreut der RVH; das Braunschweiger Land und das östlich angrenzende Gebiet des Bördekreises betreut FEMO. Die Zusammenarbeit koordiniert eine paritätisch besetzte Lenkungsgruppe. Diese wiederum wird seit 2006 von einem Beirat fachlich beraten. Vorsitzender des Beirates ist Dr. habil. Volker Wilde, Sektionsleiter Paläobotanik am renommierten Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt am Main. Sein Stellvertreter ist Prof. Dr. Carsten Brauckmann. Er leitet die Abteilung Paläontologie am Institut für Geologie und Paläontologie der Technischen Universität Clausthal K.G.
Netzwerke
Die wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Regionalverbandes Harz e. V. in Quedlinburg sind allein nicht in der Lage, all das zu leisten, was notwendig ist, um den satzungsgemäßen Vereinszweck im 6.986 km² großen Verbandsgebiet umfassend zu erfüllen. Sie sind auf die Unterstützung interner und externer Netzwerke angewiesen.
Das interne Netzwerk bildet die Gemeinschaft der Mitglieder (Landkreise) und Fördermitglieder (Städte und Gemeinden, Unternehmen bzw. Unternehmerinnen und Unternehmer, andere Vereine) des Regionalverbandes Harz. Fördermitglieder unterstützen den Regionalverband Harz nicht nur durch regelmäßige Beitragszahlungen, sondern auch als Verteilstellen für Informationsmaterialien des Natur- und Geoparks sowie in vielfältiger anderer Art und Weise.
Einem Geben und Nehmen gleich kommt auch die Mitgliedschaft des Regionalverbandes Harz bzw. der Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen GbR in den folgenden externen Netzwerken.
Global Geoparks Network (GGN) ist ein im Jahr 2014 in Saint John (Kanada) gegründeter Verein nach französischem Recht. Es ist der weltweite Zusammenschluss der UNESCO Global Geoparks.
European Geoparks Network (EGN) ist ein im Jahr 2000 von vier Geoparks aus Deutschland, Frankreich, Grichenland und Spanien gegründetes Netzwerk. Seit 2001 steht es unter der Schirmherrschaft der UNESCO. Es ist heute quasi die Arbeitsebene, ein regionales Netzwerk, dem alle UNESCO Global Geoparks Europas angehören.
Es spielt die entscheidende Rolle bei der Qualitätssicherung der Arbeit jedes einzelnen Geoparks. Darüber hinaus werden im EGN Gemeinschaftsprojekte wie das European Geoparks Magazin, gemeinsame Messeauftritte oder die Organisation offener Geopark-Konferenzen koordiniert. Dort können sich dann Vertreter regionaler Initiativen über die Einrichtung und die Arbeitsweise von UNESCO Global Geoparks informieren und notwendige Kontakte knüpfen.
Das Forum der UNESCO Global Geoparks in Deutschland hat sich, auf Anregung der UNESCO im Jahr 2012 im Rahmen der Frühjahrstagung der Europäischen Geoparks gegründet. Sechs Geoparks Deutschlands, Staatssekretär a.D. Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard und Dr. Marie-Luise Frey, Mitglied des Executive Board der GGN Association sind derzeit Forumsmitglied. Im Forum geht es schwerpunktmäßig um das Finden gemeinsamer Positionen und die Vertretung gemeinsamer Interessen. Der Sprecher des Forums ist Mitglied des Geopark-Nationalkomitees.
Die Arbeitsgemeinschaft Geoparks in Deutschland ist ein loser Zusammenschluss aller Nationalen GeoParks. Es gibt jährlich zwei Arbeitstreffen in wechselnden Geoparks. Aktuell wird geprüft, ob der Verband Deutscher Naturparke (VDN) anstelle der Arbeitsgemeinschaft auch Dachverband der Geoparks in Deutschland werden könnte.
Als regional tätige Organisation ist der Regionalverband Harz seit 2011 auch Mitglied von EUROPARC Federation, ein eingetragener Verein nach deutschem Recht. K. G.
Initiative "Der Wald ruft"
Der Wald ruft – Hör nicht weg! Manch einer im Harz möchte sagen: der Wald schreit auf. Jahrzehntelange Einwirkungen auf das Klima werden jetzt schmerzlich sichtbar. In einigen Teilen, wo einst herrliches Grün für schattige Wege sorgte, ragen kahle, silbergraue Stämme in den Himmel. Wegschauen geht nicht mehr. Hinschauen ist angesagt. Und Handeln. Dafür sind Mitarbeiter der Forst, des Nationalparks, beauftragte Firmen und Helfer rund um die Uhr im Einsatz.
Wir zeigen Ihnen was momentan im Wald passiert, welche Ursachen vorliegen und vor welchen Herausforderungen die Akteure im Harz stehen. Informieren Sie sich neben möglichen Beeinträchtigungen durch Waldarbeiten auch über touristische Angebote zum Thema Wald im Wandel oder über die unterschiedlichen Arbeitsweisen zwischen Nationalpark und den Wirtschaftswäldern im Harz. Weitersagen hilft! Unterstützen Sie unsere Initiative und verbreiten Sie mit unserer Hilfe Wissen statt Panik.
Weitere und stets aktuelle Informationen finden Sie unter: www.harzinfo.de/derwaldruft